Starke Leistungen am 11. Spieltag: Beide Mannschaften des SVH Königsbronn sichern sich wichtige Heimsiege gegen den KV Geislingen 2000
Am Samstag, den 18. Januar, trat die erste Mannschaft des SVH Königsbronn zu ihrem nächsten Heimspiel an. Zu Gast empfingen die Königsbronner Kegler die Mannschaft des KV Geislingen 2000 auf dem Moldenberg in Schnaitheim. Für die SVH-Kegler galt es, nach zuletzt zwei Niederlagen in Stuttgart und in Aulendorf, mit einem Heimsieg wieder zurück in die Erfolgsspur zu finden. Für das Spiel gegen Geislingen konnten die Sportwarte aus dem Vollen schöpfen, alle Spieler des erweiterten Kaders der 1. Mannschaft standen uneingeschränkt zur Verfügung.
Ein Routinier und fünf jüngere Spieler auf beiden Mannschaften
Die Aufstellung beider Mannschaften zeigte vor Spielbeginn, dass mit Paul Oker (SVH Königsbronn) und Herbert Fäßler (KV Geislingen 2000) jeweils ein Routinier in den Reihen beider Mannschaften zu finden war. Im Startpaar spielten für Königsbronn wie gewohnt Fabian Langer und Thomas Rieck gegen Herbert Fäßler und David Kern. Es sollte lediglich der Beginn einer äußerst spannenden und hochklassigen Partie sein.
Fabian Langer gegen konstant starken Fäßler chancenlos
Fabian Langer spielte direkt zu Beginn eine starke erste Bahn und sicherte sich mit 154:151 Kegel knapp den ersten Satzpunkt. Im Verlauf des weiteren Spiels konnte Langer dieses Niveau allerdings nicht vollständig halten. Während das Duell mit Fäßler nach dem zweiten Satz (142:155 Kegel) noch ausgeglichen schien, war der Kontakt zu Fäßler spätestens durch eine verkorkste dritte Bahn (129:156 Kegel) fast uneinholbar gerissen. Langer konnte den letzten Satz nochmals mit 150:139 für sich gewinnen und damit auch wichtige Kegel für die Gesamtwertung aufholen, er unterlag Fäßler schlussendlich mit 575:601 Kegel bei 2:2 Satzpunkten trotzdem deutlich. Den ersten Mannschaftspunkt der Partie sicherte sich damit Fäßler für den KV Geislingen 2000.
Thomas Rieck mit ganz viel Kampfgeist und etwas Glück zum ersten Punktgewinn
Parallel dazu trugen Thomas Rieck und David Kern ein an Spannung kaum zu überbietendes Duell aus. Rieck fand leider nicht zu seinem gewohnten Spiel und blieb auf den ersten beiden Bahnen mit Satzergebnissen von 143 Kegel bzw. 142 Kegel hinter seinem sonst erstklassigen Können zurück. Mit etwas Glück und vor allem der Tatsache, dass Rieck im Abräumen anders als sein Gegner ohne Fehlwurf blieb, konnte sich Rieck dennoch beide Sätze mit jeweils einem bzw. drei Kegel Vorsprung äußerst knapp sichern. Nun schien Rieck endlich etwas besser ins Spiel zu kommen, doch sein Gegner zeigte nun eine sehr starke Bahn, sodass der dritte Satz mit 149:159 an den Geislinger ging. Nun war klar, dass Rieck im letzten Satz mindestens ein Unentschieden benötigt, um den Mannschaftspunkt auf der Königsbronner Seite verbuchen zu können. Doch plötzlich ging in die Vollen gar nichts zusammen. Mit 85 Kegel musste Rieck bereits nach 15 Wurf 13 Kegel an seinen Kontrahenten abgeben. Dies motivierte Rieck aber umso mehr und der Knoten platzte tatsächlich. Mit zwei astreinen Neunern startete Rieck ins Abräumen und konnte so direkt Druck auf Kern ausüben. Dieser agierte nun etwas verunsicherter und haderte etwas mit seinem Spiel. Durch zwei Fehlwürfe verpasste es Kern, am Ende nochmals aufs volle Bild spielen zu dürfen, wodurch der Satz mit 146:142 knapp an Rieck ging. Mit in Summe 580:582 Kegel bei 3:1 Satzpunkten konnte Rieck – trotz der um zwei Kegel geringeren Gesamtholzzahl – das Duell für sich entscheiden.
Zwischenfazit nach dem Startpaar
Nach dem Startpaar stand es 1:1 in den Mannschaftspunkten, allerdings lag der SVH Königsbronn mit 28 Kegeln in der Gesamtwertung zurück. Ungewöhnlich für das sonst so stark aufspielende Startpaar der Königsbronner.
Manuel Benz und Pascal Weidl im Mittelpaar für den SVH Königsbronn
Im Mittelpaar traten Manuel Benz und Pascal Weidl für den SVH Königsbronn gegen Karl Weidenbacher und Robin Winkler vom KV Geislingen 2000 an. Es blieb abzuwarten, wie die Königsbronner Spieler die ungewöhnliche Situation, einen Rückstand aufholen zu müssen, meistern.
Manuel Benz mit routiniertem Punktgewinn gegen den schwächsten Geislinger
Manuel Benz startete konzentriert und dominierte den ersten Satz mit 147:113 Kegel deutlich. Im zweiten Satz sollte sich das Bild drehen und Benz (143 Kegel) musste gegen einen nun stark aufspielenden Weidenbacher (155 Kegel) den Satz abgeben. Durch eine sehr starke dritte Bahn (159:142 Kegel) erspielte Benz den entscheidenden Vorsprung, sodass auch seine schlechte Leistung im vierten Satz (121:128 Kegel) nichts mehr am Mannschaftspunktgewinn ändern konnten. Das Duell endete schlussendlich mit 570:538 Kegel und 2:2 Satzpunkten für den Akteur auf Seiten des SVH Königsbronn.
Pascal Weidl trotz solider Leistung chancenlos gegen technisch starken Winkler
Pascal Weidl zeigte am Samstag eine solide Leistung, die am Ende allerdings gegen einen technisch stark und gleichzeitig auch effektiv spielenden Winkler nicht zum Mannschaftspunktgewinn reichen sollte. Mit 157:155 Kegel startete Weidl sehr stark in die Partie und sicherte sich sogar knapp aber insbesondere durch ein starkes Abräumen (63 Kegel) auch verdient den ersten Satz gegen Winkler. Doch im weiteren Verlauf des Duells spielte Winkler seine Klasse aus und sicherte sich mit Satzergebnissen von 141:151 Kegel, 148:151 Kegel und 129:144 Kegel am Ende deutlich den Mannschaftspunkt für Geislingen. Am Ende stand Duellergebnis von 575:601 Kegel bei 1:3 Satzpunkten fest.
Zwischenfazit nach dem Mittelpaar
Nach dem Mittelpaar zeigte sich ein gegenüber dem Startpaar fast unverändertes Bild. Bei 2:2 Mannschaftspunkten hatte das Königsbronner Schlusspaar weiterhin die Aufgabe, einen Kegelrückstand von 22 Kegel aufzuholen und in einen Vorsprung zu drehen.
Höchstleistung im Schlusspaar: Florian Oker und Paul Oker spielen sich in einen Rausch und verzaubern die Fans auf dem Moldenberg
Im Schlusspaar setze Königsbronn mal wieder auf das bewährte Vater-Sohn-Duo. Routinier Paul Oker sollte durch seine Erfahrung seinen Sohn mitreißen und das Spiel endlich zugunsten der Königsbronner Kegler gestalten. Die beiden Königsbronner duellierten sich mit Matthias Hecht und Benjamin Teichert.
Florian Oker zeigt sein Können und sichert sich wichtigen Sieg gegen Hecht
Florian Oker, der in den letzten Wochen etwas mit seiner Leistung haderte, agierte über das komplette Spiel hinweg höchst konzentriert und sollte das in ihn gesetzte Vertrauen der Sportwarte mehr als zurückzahlen. Mit einem sehr guten Start von 155:134 Kegel und 156:145 Kegel legte Oker einen erstklassigen Start hin und konnte bereits zur Hälfte seines Duells gegen Hecht mit 311:279 Kegel entscheidend davonziehen und den vor dem Schlusspaar noch bestehenden Kegelrückstand in einen kleinen Vorsprung umwälzen. Im Verlauf der weiteren Partie reichte es für Oker nicht mehr ganz an die Leistung der ersten beiden Bahnen ran, mit 137:141 Kegel und 148:147 Kegel verlief das Duell gegen Hecht im dritten und vierten Satz jedoch ausgeglichen, wodurch sich Oker mit tollen 596:567 bei 3:1 Satzpunkten deutlich durchsetzen konnte.
Paul Oker und Benjamin Teichert: das mitreißendste und beste Duell der letzten Jahre
Was nun parallel Paul Oker und sein Geislinger Gegenspieler, Benjamin Teichert, den Fans auf dem Moldenberg ablieferten, dass sollte sogar Schiedsrichterin Simone Mauterer nach Spielende zu enthusiastischen Äußerungen bewegen. Aber der Reihe nach. Paul Oker war bereits vor Spielbeginn klar, dass er eine bärenstarke Leistung abliefern muss, um gegen Benjamin Teichert eine Chance zu haben. Denn Teichert zeigte bereits im Hinspiel in Geislingen mit 613 Kegel dass er längt den Status als Talent abgelegt hat und als starker Verbandsligaspieler zu überzeugen weiß. Sowohl Oker als auch Teichert spielten im Verlauf ihrer vier Bahnen durchgängig auf Bundesliganiveau. Den ersten Satz konnte sich Oker mit 165:156 Kegel sichern. Im zweiten Satz hatte Oker durch ein nicht ganz so starkes Volle (90 Kegel) die schwere Aufgabe, Teichert (102 Kegel in die Vollen) noch einzuholen. Oker, der nun die linke Gasse blitzsauber und konstant traf, hatte nun etwas Pech mit dem Kegelschlag, denn die „9“ wollte im Abräumen einfach nicht fallen. Bis zum 29. Wurf. Teichert, der Oker um 2 Wurf enteilt war, hatte seine Bahn mit erneut 156 Kegel bereits abgeschlossen. Für Oker standen 143 Kegel an der Spielanzeige, allerdings bei noch zwei ausstehenden Würfen. Und nun sollte es endlich soweit sein. Erneut schlug die Kugel in der linken Gasse ein und nur einen kurzen Moment später sprangen die Fans wie wild auf und bejubelten die „9“ von Oker. Die völlige Ekstase entstand dadurch, dass Sohn Florian Oker in seinem Duell nur wenige Sekunden nach Vater Paul ebenfalls eine 9 mit dem 29. Wurf spielte. Der Jubel der Fans fand keine Grenzen mehr. Paul Oker legte im letzten Wurf des zweiten Satzes eine 8 hinterher und beendete den Satz mit 161:156 zu seinen Gunsten. Nach 60 Wurf und zwei Sätzen sollte es im Duell Paul Oker gegen Teichert also mit 326:312 Kegel und 2:0 Satzpunkten weiter gehen. Oker, weiterhin auf sehr gutem Niveau spielend, konnte im dritten Satz aber kaum seinen Augen trauen, denn Teichert legte nochmal eine Schippe drauf. Mit 156:164 Kegel ging der dritte Satz an den Geislinger. Nach 90 Wurf und vor dem entscheidenden vierten Satz zeigte die Ergebnisanzeige einen Zwischenstand von 482:476 Kegel. Im Gesamtmannschaftsergebnis lag Königsbronn zu diesem Zeitpunkt mit 12 Kegeln in Front. Dieser Vorsprung war bereits nach den 15 Wurf in die Vollen egalisiert, da Teichert nochmals zulegen konnte und Oker bei 96:113 in die Vollen wertvolle 17 Kegeln abnehmen konnte. Doch Oker, der insbesondere ins Abräumen (Gesamt: 245 Kegel) zu überzeugen wusste, spielte am Ende seine Erfahrung aus und gewann den letzten Satz mit 159:158 Kegel so knapp wie nur irgendwie möglich. Mit einem Gesamtergebnis von 641:634 Kegel bei 3:1 Satzpunkten konnten beide Akteure nach Spielende stolz auf ihre gezeigten Leistungen sein. Für Paul Oker stellten die 641 Kegel eine persönliche Bestleistung dar. Schön, wenn man auch nach fast 50 Jahren Erfahrung im Kegelsport den Fans noch solche Highlights liefern kann.
Endfazit
Mit einer erneut sehr starken Mannschaftsleistung sicherte sich der SVH Königsbronn in einem hochklassigen und spannenden einen wichtigen 6:2 Heimerfolg gegen den KV Geislingen. Das Endergebnis von 3537:3523 macht deutlich, welch ein atemberaubendes Spiel die Fans auf dem Moldenberg zu sehen bekamen. Die SVH-Kegler belegen nach 11 Spieltagen mit 16:6 Tabellenpunkten den zweiten Tabellenplatz und haben lediglich einen Punkt Rückstand auf den Tabellenführer aus Stuttgart. Der weitere Verlauf der Rückrunde bleibt als spannend.